Freitag, 8. März 2013

WAFFEN VOM BODENSEE (an Gesetzen vorbeimanoevriert!)

In diesem Beitrag  werden Deutsche Waffenlieferungen nach Israel, Indien, und Saudiarabien beleuchtet!

quelle:http://waffenexporte.org


Waffen vom Bodensee nach Israel (Zusammenfassung)


 1.) MTU, Tognum, Friedrichshafen MTU baut in Michigan/USA unter dem Deckmantel / in Lizenz von der Firma "L-3 Communication Combat Propulsion Systems" (früher General Dynamics) Motoren für den israelischen Kampfpanzer Merkava 4.
Die Motoren sind MB 873 12-Zylinder-Diesel 1103 kW (1500 PS). weiterlesen

Auch in folgenden israelischen Kriegsschiffen laufen MTU-Motoren (weiterlesen):
Unterseeboot „Dolphin“ 5 Boote à 3 Motoren “16V 396 SE 84“

Israel hat ein 6. Dolphin U-Boot im November 2011 bestellt
Korvette „Saar 5“ 3 Boote à 2 Motoren “12V 1163 TB82“
Patrouillenboot „Saar 4.5“ 6 Boote à 4 Motoren “16V 538 TB93 oder 4x 16V 396 TE“
Patrouillenboot „Saar 4.5 Aliya“ 2 Boote à 4 Motoren “16V 956 TB91“
Patrouillenboot „Saar 4“ 4 Boote à 4 Motoren “16V 956 TB91“
Patrouillenboot „Super Dvora“ 14 Boote à 2 Motoren “12V 396 TE94“

weitere Lieferungen von U-Booten sind im Moment sehr aktuell politisch geplant.

 2.) Diehl BGT Defence, Überlingen

Außerdem gibt es eine jahrzehntelange, fast familiäre Zusammenarbeit zwischen der Firma DIEHL und israelischen Rüstungsfirmen. Bei Diehl in Überlingen gehen israelische Rüstungsfachleute ein und aus. Die drei Firmen DIEHL (deutsch), RHEINMETALL (deutsch) und RAFAEL (israelisch) haben in Röthenbach bei Nürnberg eine gemeinsame Tochterfirma EUROSPIKE: 3. RST, Raumfahrtsystemtechnik, Salem Die Firma RST in Salem (circa 15 km nördlich von Überlingen, Bodensee) hat ein neues Radar entwickelt. Dieses Radar wird in israelische Militärhubschrauber eingebaut / oder soll dort eingebaut werden: Mehr Infos: http://www.waffenvombodensee.com/waffen-nach-israel/


Es gab bereits vier indisch-pakistanische Kriege. Die Bodenseeregion liefert dennoch weiter Waffen.

EADS eröffnet 2011 das militärische IT-Zentrum in Bangalore. MTU liefert Motoren für indische Panzer und U-Boote. Diehl versucht Fliegerbomben nach Indien zu verkaufen. DER SPIEGEL 17.07.2012: Indien ist der größte Waffenkäufer der Welt.
Auch deutsche Rüstungskonzerne wollen an den Milliardenaufträgen mitverdienen.
Sie haben Tricks gefunden, Exportbeschränkungen zu umgehen - und die Bundesregierungschaut weg.

Jetzt regt sich Widerstand dagegen.

Bei den Rüstungskäufen ist Indien jetzt schon eine Großmacht: Für die kommenden zehn Jahre sind Käufe im Wert von mindestens 100 Milliarden Euro geplant. Allein im vorvergangenen Jahr wuchs der indische Verteidigungshaushalt um 34 Prozent, in diesem Jahr wurde er um fast 18 Prozent erhöht. Es ist ein gigantisches Geschäft, an dem deutsche Rüstungskonzerne mitverdienen wollen.
Deutschland wiederum ist drittgrößter Waffenexporteur der Welt, knapp hunderttausend Menschen arbeiten in dieser Branche. Dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri zufolge hat die Bundesrepublik mit elf Prozent am konventionellen Waffenhandel so viele Rüstungsgüter exportiert wie Frankreich und Großbritannien zusammen, obwohl die beiden Länder als weit weniger restriktiv gelten als Deutschland.

Doch bislang lief es für die deutschen Hersteller nicht gut in Indien: Das Land ist kompliziert, Korruption ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaft, und mehrere Unternehmen haben sich in diesem undurchschaubaren Geflecht verheddert. Vor fünf Jahren stornierte Neu-Delhi eine Hubschrauberbestellung bei EADS wegen Korruptionsermittlungen, die Schweizer Rheinmetall-Tochter Rheinmetall Air Defence ist derzeit wegen Korruptionsvorwürfen vom indischen Rüstungsmarkt ausgeschlossen.

"Der letzte wirklich große Deal eines deutschen Anbieters mit Indien war der Kauf von vier U-Booten der Klasse 209 im Jahr 1989", erinnert sich Rumel Dahiya vom Institute for Defence Studies and Analyses, einem vom indischen Verteidigungsministerium gegründeten, nach eigenen Angaben unabhängigen Institut in Neu-Delhi. Dahiya, pensionierter Brigadegeneral, erklärt, worauf es Indien ankommt: "Wir wollen so viel Technologietransfer wie möglich und so viel wie möglich in Indien bauen, damit unsere Rüstungsindustrie in Zukunft unabhängig wird von Importen." Laut indischem Recht müssen bei Waffengeschäften mindestens 30 Prozent der Umsätze in Indien erfolgen. Indien sichert sich auf diese Weise nicht nur einen Teil der Wertschöpfung, sondern auch das Aneignen von Wissen.
Was nach der unverhohlenen Absicht klingt, Produkte ausländischer Hersteller künftig selbst herzustellen, ist für die deutschen Rüstungshersteller durchaus ein Segen.
Denn das deutsche Außenwirtschaftsrecht sieht Exportauflagen für Rüstung vor, die im Vergleich zu denen anderer Länder als restriktiv gelten. Die Unternehmen nutzen daher Schlupflöcher: Nur zu gern gründen sie Gemeinschaftsunternehmen mit Firmen in den Zielländern, um dort zu produzieren. Einzelteile, die dorthin geliefert werden, unterliegen nicht den strengen Vorschriften, die für fertige Rüstungsprodukte gelten. "Eine Kontrolle von deutschen Waffenexporten findet nicht statt" In der SPD, bei den Grünen und den Linken regt sich Widerstand gegen diese Praxis.

"Eine Kontrolle von deutschen Waffenexporten findet faktisch nicht statt", sagt Linken-Außenpolitiker Jan van Aken.

"Und wenn es mal schwierig wird, ist die Industrie schnell dabei, die Produktion gleich ins Zielland auszulagern."

 Grünen-Politikerin Katja Keul, Mitglied im Verteidigungsausschuss, kritisiert, dass die Regierung über den Bundessicherheitsrat grundsätzlich hinter dem Rücken des Parlaments über Rüstungsexporte entscheide.
"Der Deutsche Bundestag erhält nicht einmal nach Erteilung einer Genehmigung Auskunft über den Vorgang", sagt sie. "Die Verlagerung von Produktionsstandorten deutscher Rüstungsfirmen ins Ausland kann man zwar nur schwer kontrollieren, die Regierung hat nur leider in Vergangenheit sogar dabei geholfen, indem sie Produktionslizenzen für Standorte im Ausland auch noch aktiv genehmigt hat." Es gehe nicht darum, Schwarz-Gelb die Schuld zuzuschieben oder sich vorhalten lassen zu müssen, dass es unter Rot-Grün seinerzeit nicht besser war.
"Wir müssen gemeinsam eine Lösung finden, die eine wirksame Kontrolle ermöglicht."
 Grund für den Ärger sind neben der möglichen Panzerlieferung nach Saudi-Arabien und der anfrage aus Indonesien nach gebrauchten Leopard-2-Panzern die wachsenden Bemühungen deutscher Waffenlieferanten, Geschäfte unter Umgehung von Auflagen in Indien zu machen. Auch in der Union und in der FDP finden sich einzelne kritische Stimmen, wie zum Beispiel gegen die Absicht der Bundesregierung, Rüstungsexporte zu vereinfachen. "Waffen sind kein Gut wie jedes andere", sagt CDU-Außenpolitiker Ruprecht Polenz. "Aus guten Gründen sollte unsere Rüstungsexport-Politik restriktiv bleiben", mahnt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses.
Deutschland will im indischen Milliardengeschäft mitmischen Doch von Zurückhaltung keine Spur.

EADS hofft zum Beispiel nach wie vor auf einen Auftrag um einen der größten Waffendeals in der Geschichte:
Indiens Luftwaffe will 126 neue Kampfjets in Dienst stellen.
Zwar ging der Zuschlag für Vertragsgespräche an den französischen Konkurrenten Dassault, doch da noch nichts besiegelt ist und die Kosten für das französische Modell sehr niedrig, womöglich zu niedrig, angesetzt wurden, hat man die Hoffnung auf eine neue Ausschreibung noch nicht aufgegeben.
Die indische Marine will außerdem neue Mehrzweckhubschrauber kaufen. Auch hier bietet EADS mit. Zudem liefert der Konzern Komponenten für den gemeinsam mit den Indern entwickelten Hubschrauber "Dhruv", der über die Fähigkeit verfügt, Landminen auszulegen.
Die Ausfuhr dieser Komponenten unterliegt nicht den Auflagen für Rüstungsexporte.

Um vor Ort zu sein, hat EADS unter anderem in Bangalore ein Forschungs- und Entwicklungszentrum aufgebaut. "Wir sehen Indien nicht nur als Partner, sondern auch als ein Fertigungszentrum, wo solche Systeme zusammengebaut und gegebenenfalls in andere Länder exportiert werden", heißt es im Unternehmen.

Neben EADS sind nahezu alle deutschen Rüstungshersteller in Indien aktiv:
1. Atlas Elektronik will indische Torpedos modernisieren. Manager Volker Paltzo sagte defenseworld.net, man wolle Partner von indischen Unternehmen werden und auf diese Weise "das beste aus beiden Welten machen".
2. Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann [mit Motoren aus Friedrichshafen und Elektronik aus Konstanz] hat 2011 einen Kooperationsvertrag mit dem indischen Konzern Ashok Leyland Defence unterzeichnet, um für den indischen wie auch den internationalen Markt "Artilleriesysteme, Gefechtssysteme, gepanzerte Radfahrzeuge, Bergungsfahrzeuge, Ausbringungssysteme für Brücken und andere ähnliche Produkte" zu entwickeln.
3. Diehl Defence, Hersteller von Flugkörper- und Raketensystemen, unterhält ein Verbindungsbüro in Indien, das laut Pressemitteilung Ende März "in Anwesenheit von Vertretern der Botschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie von hochrangigen indischen Repräsentanten" eröffnet wurde.

4. Indien ist - wie Nachbarland und Erzfeind Pakistan - am deutschen U-Boot-Modell [mit Motoren aus Friedrichshafen] der Klasse 214 vom Hersteller ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) interessiert. Atomar betriebene U-Boote hat Indien bereits mit russischer Hilfe in der Flotte, jetzt läuft eine Ausschreibung für modernere konventionell betriebene Einheiten.
Was den Indern dabei wichtig ist:
die Fähigkeit zum Abschuss von Marschflugkörpern.

5. TKMS teilt mit, das Unternehmen arbeite an mehreren Projekten mit den Indern. "Allen gemeinsam ist die Forderung des Kunden nach Technologietransfer sowie die Forderung zur Integration von indischen Geräten und Anlagen. Das ist gängige Praxis", sagt ein Sprecher. Über eigene Produktionsstandorte in Indien verfügte TKMS nicht, arbeite aber seit langem erfolgreich mit lokalen Werften und Zulieferern zusammen. "Indien repräsentiert einen wachsenden Markt mit hohen technologischen Anforderungen."

Man arbeite international. So habe das Unternehmen 2010 den Auftrag für die Lieferung von Aufbauten für eine neue indische Korvette erhalten. "Die Materialpakete für diese Aufbauten werden bei Kockums in Schweden zusammengestellt und gemeinsam mit dem Kunden im Rahmen eines umfangreichen Technologietransfers in Kalkutta auf die zwei Korvetten aufgebaut." Sorge bereitet den Kritikern im Bundestag die Frage nach dem Verbleib deutscher Rüstungsgüter.
Demnach sei der "Endverbleib" im Käuferland nur unzureichend sichergestellt. Zwar überprüfe die Bundesregierung "alle vorhandenen Informationen" darüber, ob ein Empfängerland deutsche Waffen weiterexportiere. Kontrollieren könne man das aber nicht.



Waffenexporte vom Bodensee nach Saudi-Arabien: Panzer, Flugzeuge, Raketen und Grenzanlagen (genaue Liste siehe unten) Zu den deutsche Waffenexporten nach Saudi-Arabien und zur Menschenrechtssituation dort, siehe ARD vom 17.03.2011

Dort ist auch von den 72 Eurofightern die Rede.
Drei Firmen am Bodensee sind am Eurofighter beteiligt: AC&S, EADS und Liebherr.
In dem Film sieht man auch die Mowag-Radpanzer aus Kreuzlingen, mit deren Hilfe die Opposition in Bahrain unterdrückt wird.
Panzer Leopard 2 A7+ Die Motoren sind von MTU aus Friedrichshafen, das Getriebe von ZF-Friedrichshafen, der Bordcomputer Centurion von ATM aus Konstanz.
Die Panzerketten sind von DIEHL (aber nicht aus Überlingen, sondern aus Remscheid).

Ende 2010 erschienen verschiedene Presseberichte, in denen über einen möglicherweise bevorstehenden Verkauf von bis zu 270 Leopard 2 Kampfpanzern mit einem Auftragsvolumen von ca. 3 Mrd. Euro an Saudi-Arabien spekuliert wurde.
Die Kampfpanzer sollen in Spanien in Lizenz gefertigt und dann nach Saudi Arabien geliefert werden.
Im spanischen Sevilla existiert seit Mitte des letzten Jahrzehnts eine Fertigungsstraße für Leopardo 2E Kampfpanzer bei Empresa Nacional Santa Bárbara (ENSB).
Ein solcher Verkauf wäre nur mit deutscher Zustimmung möglich, da zahlreiche deutsche Patente davon betroffen wären. Es sind bisher keine Informationen über einen endgültigen Vertragsabschluss bekannt geworden.
Zwei Interviews zu diesem Thema mit Heidemarie WIECZOREK-ZEUL, ehemaliges Mitglied im Bundessicherheitsrat:
http://www.waffenvombodensee.com/deutschland-hat-sehr-strenge-exportkontrollen-denkt-man-/bundessicherheitsrat/

WIRTSCHAFTSBLATT vom 25.10.2010: http://files.waffenvombodensee.com/200001990-5dc935e22a/2010-10-25%20Wirtschbl.%20LEO%20Spanien.jpg

Vorbildlich: Die Kirchengemeinde Heiningen (bei Göppingen) schreibt an Kanzlerin Angela Merkel:http://files.waffenvombodensee.com/200002930-5e5a65f546/2013-01-22%20Heiningen.tif

 Tankflugzeug A330MRTT: Elektronik von EADS aus Immenstaad Das Tankflugzeug A330 MRTT (Multi-Role Tanker Transport) (andere Bezeichnung: KC-45A) basiert auf dem Passagierflugzeug Airbus A330-200. Es hat drei Mann Besatzung und kann 52 Tonnen Nutzlast oder 226 Soldaten transportieren.

Am 6. Januar 2008 bestellte die saudische Luftwaffe zunächst drei Maschinen, dem folgte ein zweiter Auftrag im Juli 2009 über weitere drei Flugzeuge. Das erste dieser Flugzeuge hatte am 15. März 2011 seinen Erstflug und soll bis Ende 2011 ausgeliefert werden. Der Kaufpreis beträgt insgesamt rund 1,8 Mrd. Euro. Mit der Luftbetankung soll insbesondere die Reichweite der F-15C/D Jagdbomber erhöht werden. 

Luftkampfrakete IRIS-T von Diehl in Überlingen
2009 entschied sich Saudi Arabien für den Kauf der Luftkampfrakete IRIS-T von Diehl BGT für das Kampfflugzeug Eurofighter.
Das multinationale Projekt begann Mitte der 90er Jahre unter Beteiligung von Deutschland, Italien, Griechenland, Schweden, Norwegen und Kanada.
Spanien stieg später an Stelle Kanadas in das Rüstungsprogramm ein. Insgesamt soll Saudi Arabien einen Bedarf von bis zu 1400 Flugkörper angemeldet haben, von denen bisher ca. 50-100 geliefert wurden.
Der Auftragswert kann sich insgesamt auf über 1 Mrd. Euro belaufen.
SIPRI Arms Trade Register 1990-2010 Unsere Datensammlung über Diehl

http://www.diehl-bgt-defence.de/index.php?id=564 

Grenzanlagen von EADS (Ingenieure aus Friedrichshafen und Immenstaad)
Um das Einsickern von Terroristen der „Al-Qaida in the Arabian Peninsula“ (AQAP), Schmugglern und Arbeitsemigranten zu verhindern beschloss die saudische Regierung die Anlagen an ihrer insgesamt 6.500 km langen (Land-)Grenze auszubauen. Im Rahmen des Saudi Border Guard Development Program (SBGDP) soll ein elektronisches HighTech-Grenzsystem mit doppelten Stacheldrahtverhauen, Gräben, Bodenradargeräten, Nachtsichtkameras, Lasersensoren und Wachtürmen errichtet werden.
Die Bauführung liegt beim Ministry of Interior of Saudi Arabia (MIKSA).

Der Bau des ersten Abschnitts an der saudisch-jemenitischen Grenze begann im September 2003, führte aber zu einer Verschärfung der bilateralen Spannungen und musste kurz darauf gestoppt werden. Nachdem die Saudis ihre regionalen Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt hatten, wurde der Bau ab 2008 fortgesetzt, was allerdings zeitweise zu Kampfhandlungen führte (so die saudische Luftwaffen-Operation „Verbrannte Erde“ im November 2009).
 In der Zwischenzeit begann die saudische Regierung mit der Modernisierung ihrer Grenzanlagen zum Irak.

Im Juni 2008 gewann EADS Defence and Security die „MIKSA“-Ausschreibng zum Bau eines 900 km Grenzabschnitts. Die Kosten belaufen sich auf mindestens 907 Millionen Dollar. Diese Bauphase soll mit einjähriger Verspätung bis Ende 2011 abgeschlossen sein.
 Ein Folgeauftrag mit fünfjähriger Laufzeit über 2 bis 3 Milliarden Dollar wurde am 30. Juni 2009 unterzeichnet. Dieser Bauabschnitt soll bis 2013 abgeschlossen sein. Im Rahmen dieses Projektes bilden insgesamt 79 Angehörige der deutschen Bundespolizei die saudischen Polizisten nicht nur im Grenzdienst, sondern auch in der Aufstandsbekämpfung aus, was möglicherweise einen Verstoß gegen die deutsche Gesetzeslage darstellt.

Das landesweite Gesamtprojekt soll 2018 abgeschlossen sein und kostet schätzungsweise 15 bis 20 Milliarden Dollar. Unsere Datensammlung über dieses Projekt
http://www.zawya.com/projects/project.cfm/pid230108014755?cc 

http://www.reuters.com/article/2008/06/24/us-eads-saudi-idUSL2444607120080624 

http://www.zawya.com/middle-east/projects/print.cfm?pid=290708123917 

http://www.eads.com/eads/germany/de/investor-relations/events-undfinanzpublikationen/geschaeftsberichte-registrierungsdokumente/2009.html http://www.homelandsecuritynews.info/2009/03/northern-border-fence-project-in-saudi-arabia-30kmcompleted-at-cost-900mln/

http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-05/bundespolizei-saudi-arabien

Rettungshubschrauber vom Typ Panther von Eurocopter (Technische Teile von LIEBHERR, Elektronik von EADS)
Die saudischen Marineflieger haben 4 Rettungshubschrauber vom Typ AS 565MB Panther N3 bestellt.
Die Ausbildung der Besatzungen durch TFSI Ltd. begann im Februar 2011 in Jeddah.
Sie sollen die älteren SA 365F Dauphin II aus den achtziger Jahren ersetzen.
Die Lieferung dieser Hubschrauber ist das, was von einem geplanten Großverkauf (ca. 7 Mrd. Euro) übrig blieb.
Im Juli 2006 hatte der saudische Verteidigungsminister den Kauf vom 54 NH90 TTH (Tactical Transport Helicopter), 10 NH90 NFH (NATO Frigate Helicopter), 42 AS555 Fennec, 20 AS532 Super Puma und 12 EC665 Tiger avisiert.
Allerdings platzte der Deal, als sich die saudische Regierung im Oktober 2007 entschloss, stattdessen 150 russische Mi-17 Hip und Mi-35 Hind zu kaufen.


Die Menschenrechtssituation 2011 in Saudi Arabien: Die deutschen Rüstungsexporte nach Saudi Arabien sind in den letzten fünf Jahren drastisch angestiegen.
Dabei regiert König Abdullah Bin ’Abdul ’Aziz al-Saud in Saudi-Arabien seit 2005 mit harter Hand. Als Premierminister und militärischer Oberbefehlshaber in Person lässt der König keine Opposition zu. „Die Behörden unterdrückten weiterhin das Recht auf freie Meinungsäußerung und andere Grundrechte“, bilanziert die Menschenrechtsorganisation amnesty international in ihrem aktuellen „Report 2010“. Tausende Personen, festgenommen „aus Sicherheitsgründen“, befinden sich in Haft, darunter gewaltlose politische Gefangene.
Die Haftbedingungen sind katastrophal: Misshandlungen und Folter werden systematisch angewandt. Frauen leiden „weiterhin unter schwerer Diskriminierung“. Auch wird die Todesstrafe weiterhin angewendet.
Laut amnesty international wurden 2009 mindestens 69 Menschen hingerichtet – darunter selbst Jugendliche. (S. 387 ff) König Abdullah gewährt nicht nur dem am 14. Januar 2011 aus Tunesien geflohenen Diktator Ben Ali Asyl, dem Herrscher von Bahrain kam er gleich mit einer Militärintervention zur Hilfe.
Früher galt das sunnitische Königreich als heikler Empfänger deutscher Waffenexporte, denn Saudi-Arabien wurde als ein potenzieller Kriegsgegner Israels betrachtet.

Diese Zurückhaltung ist mit breiter politischer Rückendeckung längst aufgegeben worden. So durften im Jahr 2007 ganz legal 5.135 Gewehre im Wert von 7,3 Millionen Euro nach Saudi-Arabien exportiert werden. Insgesamt betrug die Summe der Ausfuhren kommerzieller Kriegswaffen (Sturmgewehre und Maschinenpistolen) nach Riad allein in diesem Jahr 10,1 Millionen Euro.
Auch der direkte Export modernster deutscher Rüstungsgüter ist kein Tabu mehr ist, wie der Verkauf von bis zu 1.400 Luftkampfraketen deutlich macht. Selbst der Export modernster Groß- Waffensysteme mit deutschen Komponenten ist mittlerweile möglich.
Der Verkauf des Eurofighters oder die geplante Lieferung von lizenzgefertigten Leopard aus dem spanischen Sevilla dokumentieren einmal mehr diesen Wandel. Der Transfer von Waffen und Rüstungsgütern aus Deutschland nach Saudi-Arabien umfasste 2009 bereits einen Genehmigungswert von 167,9 Millionen Euro (zum Vergleich: die Exporte nach Libyen betrugen im gleichen Jahr 53,1 Mio Euro).
 Damit rangiert das diktatorische Königshaus in Saudi-Arabien offiziell bereits auf Platz 6 der deutschen Empfängerländer – Tendenz steigend.
Aber der reale Wert der Waffentransfers an die Saudis ist de facto noch höher, denn ein Teil der Exporte wird über Drittstaaten abgerechnet, so erfolgt der Verkauf der Kampfflugzeuge vom Typs Eurofighter (EF), in seiner Exportversion „Typhoon“ genannt, offiziell auf britische Rechnung.

Weitere Quellen:
Amtliche Rüstungsexportberichte:Rüstungsexportbericht der Bundesregierung 2007, S. 49/54.Rüstungsexportbericht der Bundesregierung 2009, S. 19f Autoren:Gerhard Piper / Niels Dubrow (Stand: Juni 2011)
Vollständiger Text hier: http://www.aufschrei-waffenhandel.de/fileadmin/dokumente/dateien-or/pdf-dokumente/R%C3%BCstungslieferungen-deutscher-Firmen-an-Saudi-Arabien.pdf

Eurofighter Typhoon
Die saudische Luftwaffe bestellte insgesamt 72 Maschinen im Rahmen des „Programms Salam“ für zusammen 6,39 Mrd. Euro (17. August 2006).
Die ersten 24 Maschinen stammen aus einer ursprünglich für die britischen Streitkräfte vorgesehenen Liefertranche und wurden ab Juni 2009 ausgeliefert.
Die Endfertigung der restlichen 48 Kampfflugzeuge soll 2011 in Saudi Arabien beginnen. „Der Eurofighter Typhoon ist das modernste und leistungsfähigste marktverfügbare Mehrzweck-Kampfflugzeug der neuen Generation“, jubelt die Herstellerfirma EADS.
Das Fahrwerk kommt von Liebherr aus Friedrichshafen. Die Bewaffnung mit IRIS-T-Raketen kommt von DIEHL aus Überlingen. Die Tanker-Integration (Verbindung zum Tankflugzeug) und anderes kommt von AC&S aus Langenargen.
Beschreibung des Typhoon und des Export-Geschäftes nach Saudi Arabien im Magazin "airforce-technology" offizielle Eurofighter-Homepage
http://www.airforce-technology.com/projects/ef2000/
 Mehr Infos: http://www.waffenvombodensee.com/waffen-fur-gaddafi-mubarak-/saudi-arabien/

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